"RAG"Race across Germany 2015

Im Mai traf ich mich mit meinen Supportern um das erste mal mit Ihnen mein Vorhaben Race across Germany  zu besprechen . Ich glaube das war auch der Zeitpunkt an dem alle realisierten wie ernst es mir mit diesem Vorhaben war. Ich war darüber überrascht, wieviel Begeisterung ich damit entfachen konnte und wie hilfsbereit meine Supporter Gruppe sich outeten. Es war volles Commitment von ( Jenny, Paul , Willi und Andi, abwesend waren leider Bernhard und Simon , aber genauso commited ). Eigene Kosten wurden übernommen , Urlaub wurde geopfert, kosten wie z.b. die des Wohnmobils oder Übernachtungen wurden übernommen. neben all diesen dingen wurde noch genrel über das Rennen gesprochen bei einem Super Essen http://www.hanle-ultracyclist.com/energy-food-beverage/meine-rad-cooking-events/rag-dinner-2015/ . Es war,würde ich sagen,der Startpunkt für ein Unternehmen das keiner so schnell vergessen wird .

Der Tag vor der Abreise habe ich genutzt um alle Sachen zu packen.Eine Kiste für die Kleidung, die Ernährung, Ersatzmaterialien. Alle Akkus aufladen, die Laufräder verpacken und die Räder nochmals durchschauen. Das Roadbook zurecht machen und mit dem Verpflegungs-Plan versehen und die Navigationsgeräte prüfen.

Am Nachmittag reiste Simon, mein wichtigster Mann, mit der Bahn aus Metzingen an und alle Supporter trafen sich am Abend zur letzten Lagebesprechung im Hagau  Tower. Dort wurden bei gemeinsamer Pizza, die Aufgaben verteilt Simon (Rennplanung, Verpflegung und Kontakt zur Rennleitung ),Paul Fahrer,Jenny (Fahrer und gute Seele), Wilfried (Berichterstattung). Andi konnte leider an diesem Abend nicht und wurde als (Fahrer Wohnmobil ) eingeteilt und Bernhard (Zukunftiger Lagerverwalter & Fahrer) wollte am nächsten Abend per Flugzeug dazu kommen.

Verschiedene Strategien und Rennsituationen wurden besprochen, bis hin zu möglichen Aufgabe, trotz allem waren alle guten Mutes und er Teil der Renngruppe die mit dem PKW bis nach Flensburg anreisen wollten verabredete sich für den nächsten Morgen 6:30. Der andere Teil  der Gruppe wollte am ersten Renntag uns mit dem Wohnmobil entgegen kommen, so das man sich so nach ca 250 km treffen könnte. Um 21:30 machte ich mich mit simon ab in die Falle zu meiner letzten Nacht vor unserem Abenteuer "RAG"

Die Anreise startet pünktlich. Um 6:30 stand unser Paul mit montiertem Radträger vor Tür.

Schnell wurden die Räder (Colnago Evo, Specialized Venge & Rose Aero Flyer ) verladen, dann ging es los .

Die Fahrt verlief reibungslos, war aber vor allem zum Ende hin recht regnerisch. nach einem Zwischenstopp in Kassel erreichten wir gegen 17 Uhr unser Hotel in Flensburg.

Dort  luden wir die Räder ab und checkten schnell ein damit wir pünktlich um 18 Uhr zum Briefing gehen konnten. 

dieses sollte um 18 Uhr für alle Teilnehmer in einem Kaffeehaus in Flensburg sein.

Das Briefing erreichten wir auf Grund fehlerhafter Beschreibung gerade noch pünktlich. Nach der Begrüßung des Bürgermeister, stellten sich die Teilnehmer  einzeln vor . Ich war recht beeindruckt von den Erfolgen meiner Mitstreiter wie z.b. Race across America oder Race around Austria bestritten.

Auf der anderen Seite dachte ich mir wenn ich die Jahres -Kilometer hörte, die Jungs fahren auch nicht mehr wie Du, die kochen auch nur mit Wasser.

Nachdem die Highligths der Strecke besprochen waren . Lernten wir uns noch etwas mehr kennen, leider gab es kein gemeinsames Abendessen , nur auf eigene Kosten, sollte nicht der Einzige Mangel der Organistoren bleiben. 

Für uns war es dennoch ein ganz lustiger Abend,  vor allem Dank unserer Stimmungs-Kanone Bernhard Klose , den noch kurz vor dem Lokal  per Taxi vom Flughafen zu uns gestoßen war.

Recht früh erreichten wir dann wieder unser Hotel, Ich lies mich noch von Simon mit meinen Kyso Bänder tapen und dann ging es in die Falle.

Am nächsten morgen war ich der erste beim Frühstück , während meine Crew das üppige Büffet genoss gab es für mich nur eine Kleinigkeit ich war schon ziemlich angespannt und wollte nur etwas leichtes um meinen Magen nicht zu belasten. Auf dem weg zum Start verfuhren wir uns dann auch noch und es kam etwas stress auf zwar nicht bei mir aber bei meinen Mitstreitern. Den Start erreichten wir dennoch pünktlich und ich entschied mich mit meinem Rose Aero flyer anzufahren. So begann das Unternehmen "RAG" Pünktlich und 8:20 mit Startnummer 10. 

Begleitet von meiner Crew ging es an Eckernförde, Kiel und Hamburg vorbei Richtung Lauenburg wo die Elbe überquert wurde. dazwischen versagte mein Navigationssystem und noch dazu verlor ich an einer T-Kreuzung meine Crew die nach links abgebogen war , allerdings ausser Sichtweite, ich fuhr nach rechts und verlies die Strecke. nach 10 km merkte ich das ich allein war ohne Handy Geld und sonstiges. Dank einer netten älteren Dame , bei der ich geklingelt hatte und die mich telefonieren lies konnte ich meine Crew wiederfinden. Somit war ich Letzter hatte meine Crew wieder gefunden und musste zur Strecke zurück fahren . Ich entschied mich einfach meinen Rhythmus weiter zu fahren. ( Der Kampf gegen Dich selbst ist der wichtigste nicht der Platz . Ich informierte meine Crew das ich nichts über meinen Brennstand wissen wollte und so rollte ich dahin. Nach 245 Kilometern wurde ich mit Verspätung von meiner entgegenkommenden Wohnmobil Crew ( Jenny , Andy und Willi ) begrüsst.Nach einem kurzen Zwischenstopp, begleitet von einer steifen Brise Gegenwind, fuhren wir weiter über Land-und Bundesstraßen an Hannover und Braunschweig vorbei,dort schloss ich auch wieder ins Fahrerfeld auf. Ich war wieder im Rennen angekommen. Dann wurde unser Team diesmal durch das Auto-Navigationsgerät fehlgeleitet, diesmal durften wir nach Absprache mit der Rennleitung auf direktem Wege zur Strecke zurückfahren da wir eine erneuten Umweg in Kauf genommen hatten. Nach 400 Kilometern wurde es dunkel und ich beschloss die geplante Pause einzulegen bevor ich auf mein Nacht-Rad wechseln wollte.

Während sich meine Crew in eine Restaurant stärkte, gönnte ich mir einen Power -Nap ca 45 Minuten schlief ich dann machte ich mich fertig für die "Erste Nacht".Mit Warnweste ,Vordere und Rücklichtern wechselte ich auf mein Specialized Venge.  Zu Beginn der Nacht überholte ich zwei weitere Teilnehmer bei meinem Weg durch Harz und Rhön. Es war ein ziemliches Auf und Ab durch die ehemalige Zonengrenze. Bei Temperaturen von 7° musste ich Steigungen von 12 5 erklimmen in den Abfahrten hatte ich Probleme mit meinen Füßen und ich verfluchte mich das ich nicht meine dicken Überschuhe mit im Gepäck hatte.

Trotz allem rollte ich gut durch die Nacht.  Um 3:30 informierte mein Team meinen Kumpel Frank ,aus Stadtrosa der in der Gegend von Eschwege zu uns stoßen wollte. Der Sonnenaufgang war beindruckend und gerade diese Bilder brannten sich in mein Gedächtnis ein. bei Morgengrauen erreichten wir Eschwege und legten einen Tankstopp ein. Ich wechselte meine Klamotten und wollte eigentlich auf mein Colnago Evo cx1 wechseln doch die Schaltung versagte und ich wechselt erneut auf meinen Aero flyer TT.

Der zweite Tag brach an und ich kam mit der extremen Sitzposition auf meinem Zeitfahrrad weiterhin sehr gut zurecht. In Reichersachsen gesellte sich Frank zum Tross und begleitete mich ca. 100 KM. Frank durfte nur neben oder hinter mir fahren, denn Windschatten fahren, ist ja in jeglicher Form untersagt. Der Radbegleiter gab mir zusätzliche Motivation und ich rollte inzwischen auf Platz vier, das war die erste info die mir meine Crew, seit meinem Debakel vom ersten Tag, wieder zum Rennstand gab. Mein Rennleiter war zu enthusiastisch " jetzt ging es ums Treppchen. Wir trennten uns von Frank bei einem weiteren Stop bei dem ich auch auf kurz / kurz wechselte, es wurde inzwischen auch ziemlich warm 34°.Nach 735 KM in Dettelbach kurz vor Kitzingen ereilte mich ein absoluter Tiefpunkt. Ich wollte eigentlich nicht mehr, dachte ans aufgeben, meine Füsse schmerzten brutal, von letzter Nacht,. Jenny Seite mir mit Kühlspray die Fuß Sohlen ein so das Sie weniger schmerzten und massierte mir den Nacken. Ich machte einen 5 Minuten Power Nap und es gelang mir völlig abzuschalten. Die Massagen, die kurze Ruhepause und eine eisgekühlte Hegauer-Cola brachten das Kämpferherz wieder auf Kurs und ich setzte die Fahrt fort.

Es fing wieder an zu rund zu laufen vor allem weil ich kurz danach auf Platz 3 vorfuhr. Etwa 9 Km vor dem bayrischen Ansbach lief ich auf den bis dahin Zweitplatzierten Josef Ebner auf, was zusätzliche Kräfte freisetzte. „Als er den gesehen hatte, zündete Ich sprichwörtlich seinen Turbo, ließ Ebner alt aussehen und fuhr in wenigen Minuten Meter um Meter an Vorsprung heraus“, so mein Crew-Mitglied Andreas Kohler. Ein kurzes „Wir sehen uns in Garmisch“, so Hanle, war der einzige Kontakt mit Ebner.  Mein wichtigster Mann, meine Neffe Simon, kitzelte noch mehr Energie aus mir . Wir entschieden uns um Sieg zu fahren und gingen das Risiko ein im höheren Puls zu fahren.  Ich holte weiter auf  und beschloss mich diesmal früher auf die Nacht vorzubereiten. 

Gegen 19 Uhr machte ich mich für die nacht fertig, ich und der bisher führend achten zu gleichen Zeit Pause . Nach Absprache mit Simon legte ich nur einen 5 Minuten Power Nap ein und beschloss weiter zu fahren . Ich schwor noch einmal mein Team ein und es ging in die 2 Nacht , aber auf Platz Eins

Vorbei an Augsburg und Ammensee ging es weiter in Nacht 2. Kurz vor Turnau versagte das Navigationssystem und das Roadbook des Veranstalters war auch an dieser Stelle zu ungenau, so wurde ich fehlgeleitet und das auch noch nachts. Meine Crew war sich uneins und auch mich erfasst eine gewisse Unruhe. hoffentlich vergeigen wir nicht unseren Vorsprung wr der allgemein Tenor . Trotz allem entschieden wir uns ein kleines stück zurück zufahren. wir bangten um unseren ersten Platz, aber Simon schaffte es an Hand des fehlerhaften Roadbooks die Strecke wieder zu finden. Dann lies sich das Navigationsgerät wieder starten, allerdings leitete es uns in eine Sackgasse, die Strasse war zu sehen allerdings durch eine Leitplanke versperrt. Ich hob mein rad darüber und war wieder auf der Strecke und die Fahrzeuge fuhren erneut ein stück zurück,und konnten dann wieder zu mir aufschließen.

Noch lagen  50 Kilometer im bergigen Toralpenland absolviert werden ich war noch erster und ich mobilisierte die letzten Reserven, in der Einsamkeit und der Stille der Nacht war mein Kopf ziemlich leer und ich merkte auch das ich die letzten 3-4 Stunden im zu hohen Pulsbereich gefahren war. doch endlich erreichte ich die tunnelpassagen vor Garmisch in der mein rad ins Fahrzeug verladen werden durfte und ich 1 km mitfahren durfte. Im Wohnmobil sagte ich jenny das ich total fix und fertig wäre und ich auch nicht mehr so alles wahrnehmen könnte.

Da war der Tunnel auch schon zu ende und es hieß wieder rauf auf Rad. Die letzten 10 km zum Ende des Rennens waren noch einmal richtig zäh aber sie gingen vorüber und dann erreichte ich unter großem Hupkonzert meiner Crew das Ortsschild von Garmisch. Dort erwartete mich meine langjährige gute Freundin Alexandra kern  Besitzerin des Hotels Aschenbrenners. Sie hatte uns sogar Siegergetränke mitgebracht  da Herr Göpfert leider verschlafen hatte , er hatte nicht so früh mit uns gerechnet und wurde von einem Rennleiter Simon per SMS und Anruf informiert . Aber der Livetracker hatte ja alles aufgezeichnet.

Es war das "Happy End" und die Freude war grenzenlos. die ganzen Strapazen und Schmerzen waren vergessen .

Der Morgen danach

Sieges-Feier


Die Abreise

Wieder Zuhause